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Graffitiwandbild
zu "Helden" am Spielplatz Stettiner
Straße 30 in Regie des Künstlers Prime Lee. Eine
Partizipation im öffentlichen Raum, in die wir erstmalig
die Gender-Debatte integrieren als Kooperation zwischen einem
Sprayerteam von jungen Männern und Mädchen von MÄDEA.
Auf der 600 qm großen Brandmauer versammeln sich Figuren
aus Comics, Märchen und dem realen Leben, darunter eigene
Entwürfe von Mädchen und eine MÄDEA.
- Mädchen befragen Kinder- und Jugendliche
im Bereich Pankstraße zu ihren "Helden".
- Mädchen diskutieren das Umfrageergebnis
und die unterschiedliche Bedeutung der genannten "Helden"
für Mädchen und Jungen.
- Mädchen überlegen, ob sie mit
der differenzierteren Sprachregelung Helden/Heldinnen nicht
andere Ergebnisse erzielt hätten.
- Die jungen Männer gewichten die
Umfrageergebnisse und setzen sie grafisch um.
- Die Mädchen sind schockiert, fühlen
sich in der Anordnung weiblicher und männlicher Ikonen
in die zweite Reihe und an den Rand gedrängt.
- Die heftige Debatte über die Auswertung
der Bedeutung verschiedener Sichtweisen führt zu interessanten
Ergebnissen:
- So scheint die Bildkritik der Mädchen
sich eher im zweidimensionalen Bereich zu bewegen,
- während die männliche Variante
auf die dreidimensionale Wahrnehmung abhebt.
- Die von den Mädchen als randständig
wahrgenommene Anordnung der weiblichen Ikonen ist für
die Männer die positivste Anordnung, nämlich die
Spitze, vergleichbar dem Olymp weiblicher Ikonen.
- Die gemeinsame bildkritische Betrachtung
führt zu einer operativen Veränderung des Tableaus.
- Mädchen erlernen Spraytechniken
in Graffitiworkshops und erhalten Zugang zu einer eher männlich
dominierten Kulturtechnik.
- Das Projekt ist begleitet von einer
großen Medienresonanz. Mädchen wirken mit bei Pressekonferenzen,
Interviews und einer Videodokumentation. Für ihr Engagement
erhalten sie Urkunden.
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Prime Lee |
Das Graffitiwandbild (2004) ist nach der Mosaikbank (2003) MÄDEAs
zweiter Beitrag zur Raumgestaltung des Grünzugs Stettiner
Straße.
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